Fußböden


Häufig betrachten Kunden die Qualität von Holzfußböden aus dem Blickwinkel eines kurzbeinigen Haustieres.

 

So wird dann im Gegenlicht, sich auf alle Viere begebend, nach Unebenheiten, Fugen, Druckstellen, Höhenversätzen gesucht und daraus resultierend ein Mangel formuliert.

 

Unter Einbeziehung der allgemeinen, anerkannten Regeln der Technik und den Erläuterungen der ATV VOB DIN 18356 "Parkettarbeiten" sollen im Folgenden die Prüf und Abnahmebedingungen für Parkettböden beschrieben werden:

  • Ein Fußboden ist nun mal kein Möbelstück. Er wird mit Füssen und Schuhen getreten und muss dementsprechend konstruiert werden um den Belastungen zu entsprechen.
  • Anforderungen an die Oberfläche, wie sie bei Möbeln gelten, scheiden für Fußböden aus.
  • Die Beurteilung der Oberfläche des Fußbodens geschieht in einer der Nutzung des Raumes entsprechender Haltung (dies bedeutet in der Regel einer aufrechten Haltung und im aufrechten Gang) bei diffusen Lichtverhältnissen.
  • Schräglichteffekte, Auflichtbeleuchtungen und Lichtbrechungseffekte scheiden für die Beurteilung aus.
  • Warentypische und materialbedingte Eigenschaften sind in der Ausführung aber auch Beurteilung zu berücksichtigen.
  • Holz ist ein hygroskopischer Werkstoff, der sich seiner Umgebungsfeuchte anpasst und durch Dimensionsänderungen reagiert. Auch eine fach- und materialgerechte Verleimung der Nut- und Federverbindungen stellt keine absolute Abdichtung und so keinen absoluten Schutz gegen Feuchteeinwirkung von oben dar.
  • Gegen aufsteigende Feuchte aus dem Untergrund ist der Boden durch den Einbau einer geeigneten Feuchtesperre zu schützen. Dementsprechend darf die Holz- oder Laminatoberfläche nur begrenzt mit Feuchtigkeit die durch das Reinigen der Flächen in die Fugen gebracht wird in Kontakt kommen. Dies ist insbesondere bei den heutigen leimfreien „Klickprofilen" besonders kritisch, insbesondere im Küchen und Badbereich.
  • Die ergänzende werksseitige Ausstattung der Laminate mit wasserabweisenden und quellungsverzögernden Mitteln wirkt dem Qellungsdruck nur begrenzt entgegen. Bedenkt man, das die alten Ägypter getrocknete Holzkeile, die in Spalten getrieben und angefeuchtet wurden, zum Spalten/absprengen von Steinquadern nutzten, kann man sich vorstellen welchen unbändigen Quelldruck Holz und Holzwerkstoffe entwickeln können.

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Dem Bewegungsdrang von Holz bei größeren Feuchteschwankungen ist in diesem Fall durch entsprechende Konstruktionen aber auch angepasstem Nutzungsverhalten Rechnung zu tragen. Zur Konstruktion aber auch zur Bewertung von Parkett und Laminatböden hat der VERBAND DER EUROPÄISCHEN LAMINATFUSSBODENHERSTELLER eine Richtlinie herausgegeben, die sich hier herrunterladen lässt.